Auflauf aus der Tüte?

abgelegt im Archiv Ernährung am 27.12.06

Einen Nudelauflauf mit Hackfleisch und Tomatensauce "alla mamma" verspricht die bunte Tütenverpackung.
Welche der italienischen Küche mächtigen "Mammas" dürfen sich wohl jetzt beleidigt fühlen?

Bevor die Frage aufkommt, ob in meiner Küche Fertigprodukte Verwendung finden - das Produkt habe ich im Rahmen einer Promotion-Aktion geschenkt bekommen.
Es liegt ungeöffnet auf meinem Schreibtisch und in diesem Zustand werde ich es auch der Entsorgung zuführen.
Na ja, in meinem Fall ging der Werbe-Effekt wohl gründlich daneben.

Zunächst einmal interessiert es mich, wieviel Fett eine Portion des fertigen Gerichts enthält, wenn ich es genau "nach Packungsanweisung" zubereiten würde.
Und da komme ich auf fast 36 g pro Portion.
Ausgehend von einem Tagesbedarf von 60 g entspricht also eine nicht gerade üppig bemessene Portion 60 % des Tagesbedarfs. Eine hyperkalorische Ernährung und damit in der Folge Übergewicht sind damit fast schon vorprogrammiert.

Ein oft angeführter Vorteil dieser Fertigprodukte ist die schnelle und unkomplizierte Zubereitung.
Bis auf die Tatsache, dass man eine bestimmte Menge Pulver in einer bestimmten Menge Wasser anrührt, unterscheidet sich die Zubereitung aber doch gar nicht so sehr von der "konventionellen" Methode.
Nudeln kochen, Fleisch anbraten , Auflaufform einfetten, dieser Aufwand bleibt der gleiche.
Zum Vergleich ist zu überlegen, wie lange es wohl dauert, eine Dose Pizzatomaten, ½ Tasse Gemüsebrühe, 2 Eier und Gewürze miteinander zu verquirlen.
Wahrscheinlich nicht viel länger als das Anrühren des Fertigproduktes.

Dafür ist es nicht nur preiswerter. Wer die Tomatensauce selbst anrührt, kann das Gericht auch ganz nach seinem Geschmack und immer wieder anders würzen, kurz, kreativ sein.

Fällt Ihnen nun noch ein Grund ein für die Verwendung von Einheits-Saucen aus der Tüte?